Ein verzweifelter Brief – „Was habe ich falsch gemacht?“

 Mit dem Namen des Erhabenen,

Sehr geehrter Mufti,

möge der Frieden mit Ihnen sein.

Ich bin in großen Schwierigkeiten und habe ernsthafte Probleme. Ich verstehe auch nicht, warum diese Schwierigkeiten über mich gekommen sind. Was habe ich falsch gemacht, dass ich auf diese Weise herangezogen werde? Bitte beten Sie für mich.

Zusammenfassung der Antwort:

Mit dem Namen des Erhabenen,

Sehr geehrter Bruder,

und (auch) auf Dir möge der Frieden sein.

Ich bete für Dich vom ganzen Herzen, dass Allah, der Erhabene, Deine Schwierigkeiten beseitigt. Möge Dir die Last Deiner Schwierigkeiten genommen werden und mögest Du von ihnen auf die beste Weise befreit werden.

Darüber hinaus möchte ich Deine Aufmerksamkeit auf einen anderen Aspekt lenken. Betrachte Dich niemals als unschuldig und sündenfrei. Wir begehen täglich Sünden und denken uns trotz alledem, warum wir herangezogen werden, wo wir doch unschuldig sind. In Wirklichkeit lastet jedoch ein Berg von Schuld auf uns. Dies kann anhand des folgenden Beispiels verstanden werden:

Ein Lichtschalter wird an einer Stelle angeschaltet, wodurch in einiger Entfernung eine Glühbirne aufleuchtet. Die Verbindung zwischen beiden mittels der Verkabelung ist oftmals nicht zu sehen (doch diese ist mit Gewissheit vorhanden). Ebenso haben unsere Sünden die Probleme „angeschaltet“ (obwohl dies für uns oftmals nicht sichtbar ist). Möge Allah, der Erhabene, uns unsere Sünden vergeben und möge Er uns auf die beste Weise vor diesen bewahren und uns davor retten.

Anmerkung: Des Weiteren neigen wir oft dazu, andere für unsere Fehler verantwortlich zu machen, weil wir die eigenen Fehler übersehen. Dies trägt dazu bei, dass sich die eigene Lage noch weiter verschlechtert. Ein Dichter sagte dazu:

„Unachtsam gegenüber meinen eigenen Fehlern, erblickte ich nur anderer Leute Unrecht.Als ich meine eigenen Fehler bemerkte, war plötzlich niemand mehr im Unrecht.“

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